Mag. Elisabeth Ornauer

Hetzendorf
1120 Wien
m: +43 699 12668325
elisabeth@ornauer.at
www.ornauer.at
 

Lebenslauf

Lebenslauf

Geboren am 8.11.1972 in Wien. Eine typische Wiener Melange mit ungarischen und böhmischen Wurzeln. Geschrieben und Geschichten erfunden habe ich schon als Kind gerne.
Das Schreiben ist immer mehr geworden und wenn ich nicht gerade in den Bergen bin,
durch Wiesen und Wälder streife, am Meer sitze, Yoga mache oder mich weiterbilde,
dann schreibe ich!

Ausbildung:

Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte

Arbeit in diversen Theatern (Dramaturgie, Produktionsassistenz, PR und Marketing)
in Museen (PR und Marketing) in der Privatwirtschaft und Pressesprecherin einer NPO,
wo ich schon viele Geschichten geschrieben habe.

2010 Gründung von Zauberwort - Worte bewegen Menschen.

* Porträt: Copyright: Christina Anzenberger-Fink

Honorare

€ 200,- für eine Lesung,
ab 2 Lesungen/ Tag € 175,- pro Lesung

+ Fahrtspesen (Kilometergeld, falls nicht in Wien)
evtl. Übernachtung, falls notwendig

Interview

Was bedeutet für Sie LESEN?

Lesen bedeutet für mich Reisen im Kopf, in andere Länder und Kulturen, in eine andere Welt,
auch in Fantasiewelten. Abtauchen in einen Ozean voller Überraschungen und voller Magie. Entspannung pur, weit entfernt von Raum und Zeit.

Was bedeutet für Sie SCHREIBEN?

Schreiben ist für mich ähnlich wie Lesen - nur habe ich beim Schreiben die Gelegenheit,
diese Welten selbst gestalten und kreieren zu können. Das Schreiben ist mein Geschenk
an die Welt, um diese durch meine Geschichten ein Stückerl besser zu machen.

Warum schreiben Sie gerade für Kinder und Jugendliche?

Kinder und Jugendliche sind meist noch mit sich selbst und ihrem Herzen verbunden.
Kinder sind offen, wahrhaftig, haben keine Vorbehalte oder Vorurteile und sind neugierig
und begeisterungsfähig für Neues, für Weltveränderndes. Kinder haben viele Fragen
und wissen die Antworten schon längst. Kinder wissen verdammt viel, es ist diese innere Weisheit, die ihnen innewohnt und von der sie leichter Gebrauch machen als wir Erwachsene. Und ich schreibe für Kinder und Jugendliche, weil ich von ihnen noch viel, viel lernen kann.

Wie wichtig ist Ihnen beim Schreiben der Adressat?

Wenn ich weiß, für wen ich schreibe, für Kinder etwa, dann stelle ich mich auf Kinder ein, versetze mich in ihre Welt, versuche, die Welt aus Kinderaugen zu betrachten. Ohne das geht es nicht. Ich sehe immer gleich vor meinem geistigen Auge, für wen ich schreibe, diese Menschen habe ich vor mir und in meinem Herzen.

Gibt es Themen, die Sie nicht loslassen, die Sie schon öfters in Ihren Texten angegangen sind?

Ja, einige Themen, die mir tagtäglich begegnen, die ich aufgreifen, in Geschichten verpacken und erzählen möchte. Wie zum Beispiel Kinder stärken, ihnen Mut machen, die Natur/Umwelt schützen und achtsam damit umgehen, die Schätze der Natur schätzen und ins Leben integrieren, Nächstenliebe und vieles mehr.

Meinen Sie, dass Geschichten die Wirklichkeit beeinflussen und ändern können?

Selbstverständlich! Bücher sind ein ganz wertvoller Beitrag dazu, die Welt ein Stück besser zu machen, d.h. ich als Autorin habe die Möglichkeit dazu, Kindern, Menschen Wissen zu vermitteln, durch das sie entdecken, sehen und achtsamer werden können. Jeder Einzelne von uns kann seinen Beitrag dazu leisten und je mehr wir sind bzw. werden, desto mehr ist das möglich. Aber es kann auch jeder in seiner Umgebung bereits vieles zum Guten verändern. So mein positiver Ansatz zu dieser Frage…    

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie an einem neuen Buch arbeiten?

Ich bin ganz aufgeregt und selbst neugierig, wie sich die Geschichte entwickelt, was mir einfällt,
welchen Ausgang sie hat/bekommt. Es ist ein inneres Kribbeln, das mich immerzu liebevoll an den Computer führt, um die Geschichte weiterschreiben zu können. Es ist ein wunderschönes Gefühl!

Welchen Stellenwert hat Humor für Sie?

Oh, Humor ist essentiell im Leben! Humor ist das Salz des Lebens.
Ohne Humor geht gar nichts - mit Humor geht alles viel, viel leichter.

Wären Sie nicht Autorin, welcher Beruf wäre für Sie vorstellbar?
Ich wäre wohl draußen in der Natur, würde mit Pflanzen oder Tieren arbeiten - oder in einer Buchhandlung und mit ganz viel Liebe Bücher empfehlen und zum Lesen verführen.

Leseprobe

Es war ein warmer, sonniger Morgen in meiner Heimatstadt Damaskus in Syrien. Die Vögel zwitscherten im Innenhof unseres Hauses und der Hibiskus war über und über voll mit blauen Blüten.

Ihr süßer Duft wehte bis in unsere Küche hinein. Dort saß ich gerade mit meiner großen Familie zusammen beim Frühstück.

Wie immer redeten alle fröhlich durcheinander und lachten: Mama, Papa, meine kleine Schwester Aisha, Onkel Milo, Tante Mara, meine Cousinen Leila und Nia und natürlich Oma. Aus dem Radio ertönte eine beschwingte Melodie.

Plötzlich unterbrach eine ernste Stimme die Musik. Der Sprecher schwieg eine Weile, dann sagte er, dass Krieg sei. Krieg? Was bedeutet denn Krieg?, fragten wir Kinder uns. Wir wussten es nicht.

Auf der Straße wurde es auf einmal sehr laut. Viele Menschen rannten aufgeregt von einer Straßenseite zur anderen. Sie schrien wild durcheinander. Es knallte. Mehrere Male. Leila und Nia weinten und schrien. Aisha versteckte ihr Gesicht in Mamas Schoß und ihr kleiner Körper bebte.

Mein Herz raste.

Viele Wochen lang hatten wir nun schon Krieg. Ich konnte nicht mehr zur Schule gehen, denn es gab meine Schule nicht mehr. Dort, wo unser Schulhaus einmal gestanden hatte, türmte sich jetzt nur noch ein Trümmerhaufen. Lauter zerborstene, verbrannte Steine. Auch viele andere Häuser in unserer Stadt waren zerstört und lagen in Schutt und Asche.

Papa und ich gingen eines Tages zum Marktplatz. Zu Hause hatten wir nichts Frisches mehr zu essen. Keine Datteln, keine Tomaten, keine Äpfel, kein Fladenbrot. Unsere Speisekammer war leer. Man konnte auch fast nichts mehr kaufen.

aus: "Die Heimat im Koffer - Geschichte einer Flucht", wortweit Verlag, März 2018,
Seiten 13 bis 14


Endlich war es so weit. Ich traf in Wien ein. Wir wurden in ein großes Gebäude gebracht.
Viele, viele Menschen waren darin. Wir mussten für alles lange anstehen. Aber das machte mir nichts aus, ich hatte Zeit.

Oft besuchte uns eine freundliche Frau. Sie brachte warme Suppe mit und getrocknete Datteln. Alleine für die Datteln hätte ich sie umarmen können. Und sie hatte fast immer ihre Tochter dabei. Sie ist ungefähr so alt wie ich und ihr langer blonder Pferdeschwanz wippt so lustig wie Ninos Ohren.

Das Mädchen heißt Anna und hat viele Sommersprossen auf ihrer Nase. Meist half sie ihrer Mutter beim Austeilen von Lebensmitteln. Jedes Mal, wenn sie mich sah, lächelte sie mich an und ihre blauen Augen strahlten. Es war für mich so, als ob die Sonne aufging.

"Wie heißt du eigentlich?", fragte Anna mich eines Tages. Es war jetzt bereits Herbst und ich konnte ihre Sprache schon ein wenig verstehen.

Denn über den Sommer hatte ich einen Kurs besucht, in dem ich Deutsch lernte. Ich flüsterte ihr meinen Namen zu und sagte ihr, was er bedeutet: "Tarek. Das ist der hellste Stern am Himmel, der Morgenstern. Er sagt als letzter Stern der Nacht Lebewohl."

Anna lachte. "Oder er sagt dem Tag Hallo und herzlich willkommen."

Ja, genau. Annas Worte ließen mich spüren, dass auch ich herzlich willkommen war.

aus: "Die Heimat im Koffer - Geschichte einer Flucht", wortweit Verlag, März 2018,
Seiten 35 bis 36


BÜCHERLISTE

Die aktuellen Bücher finden Sie mit Angabe

  • des empfohlenen Alters,
  • des Verlags
  • und der ISBN-Nummer im Download.

Informationen zur Autorin: http://www.ornauer.at