Christine Auer

 

Lebenslauf

Christine Auer

liebt Apfelkuchen, das Knistern von Buchseiten und Geschichten. Ihre erste eigene schrieb sie, nachdem sie das Alphabet gelernt hatte. Sie studierte Psychologie und Jus, absolvierte die Ausbildung zur Resilienz- und Fachtrainerin und machte eine literaturwissenschaftliche Ausbildung bei der STUBE Wien.

Als sie bemerkte, dass an jeder Ecke Geschichten darauf warteten entdeckt zu werden, begann sie diese in Büchern einzufangen. Seit 2016 veröffentlicht sie Kinder- und Jugendbücher bei verschiedenen österreichischen Verlagen.

Um auch Kindern die Freude am Geschichten-Erfinden weiter zu geben, gründete sie im Jahr 2017 die Kinderautorenwerkstatt "Schreibpiraten" im Familiencampus Döbling (Wien).

Da ihr Leseförderung ein großes Anliegen ist, schreibt sie seit 2019 Lesegeschichten für die Schülerzeitschriften von "Gemeinsam Lesen" (Kooperation Buchklub & österreichisches Jugendrotkreuz) - "Finn & Funny" für Mein Express (3./ 4.VS), "Mallorians fantastische Gewürze" & "Wickets Adventures" für Space (5./6. Schulstufe) und Kurzgeschichten für Spot (7./ 8. Schulstufe).

Christine Auer lebt und arbeitet als selbstständige Autorin und Trainerin in Wien und der Steiermark - mit ihrer Familie und zwei Katzen, die am liebsten auf der Computertastatur schlafen.

Preise:

  • 2020: Mira-Lobe-Stipendium für die Arbeit an dem Jugendroman "Zwischen den Zeilen meiner Schwester" (Arbeitstitel)
  • 2015: DIXI Kinderliteraturpreis, Kategorie Text, für das Manuskript zu "Miriam im Sternschnuppenjahr"
  • 2008:   3. Platz beim Autoren & Künstlerwettbewerb Zauberberg/ Semmering mit dem Gedicht "Ein Sternenschauer"

Honorare

Schullesungen:

€ 200,- für eine einzelne Lesung

ab 2 Lesungen/Tag € 175,- pro Lesung


öffentliche Lesungen: € 250,- (Einzellesung)

+ Fahrtspesen bzw. Kilometergeld (falls nicht in Wien) und eventuelle Übernachtung

Kosten für Schreibworkshops für Kinder und Jugendliche auf Anfrage

Interview

Was bedeutet für Sie LESEN?

Eintauchen in neue Welten und das Kennenlernen von neuen Perspektiven.
Ich bin seit meiner Kindheit selbst begeisterte Leserin. Wobei ich sehr gerne quer durch alle Genres lese.

Was bedeutet für Sie SCHREIBEN?

Schreiben ist für mich immer ein großes Abenteuer mit oft ungewissem Ausgang. Denn oft weiß ich zu Beginn noch nicht, wie mein Text enden wird. Ab einem gewissen Punkt entwickelt die Geschichte, an der ich gerade arbeite, ein Eigenleben. Figuren tauchen überraschend auf, andere verabschieden sich und manchmal stellen sie mein ursprünglich geplantes Ende völlig auf den Kopf.

Warum schreiben Sie gerade für Kinder und Jugendliche?

Weil für sie auch das Unmögliche möglich erscheint. Da darf meine Fantasie beim Schreiben auch mal einen Purzelbaum schlagen. Außerdem schätze ich sehr, dass junge Menschen ein absolut ehrliches Publikum sind. Wenn eine Idee nicht funktioniert, dann merkt man das an den Reaktionen sofort. Gleichzeitig haben Kinder die wunderbare Fähigkeit komplett in eine Geschichte einzutauchen und sich von ihr mitreißen zu lassen.

Wie wichtig ist Ihnen beim Schreiben der Adressat?

Es ist mir wichtig, so zu schreiben, dass es zu meiner Zielgruppe passt. Vor allem halte ich es für wichtig, gerade bei Texten für jüngere Kinder, diese so zu formulieren, dass Kinder dem Geschehen sprachlich und kognitiv gut folgen können.

Gerne baue ich in meine Geschichten aber auch kleine Details ein, die an die vorlesenden Erwachsenen gerichtet sind und diese - hoffentlich - zum Schmunzeln bringen.

Gibt es Themen, die Sie nicht loslassen, die sie schon öfters in Ihren Texten angegangen sind?  

Eine Geschichte beginnt dann in mir zu brodeln und sich zu entwickeln, wenn mich das Thema fesselt oder mich ein bestimmter Aspekt der Geschichte gedanklich nicht mehr loslässt. Generell ist es mir ein Anliegen in meinen Geschichten die bunte Vielfalt unserer Gesellschaft abzubilden. Die Frage "Was wäre wenn …?" ist dabei eine wichtige Triebfeder. 

Ich habe mich intensiv mit dem Thema Geschlechterrollen und Klischees in Kinderbüchern beschäftigt und es ist mir ein Anliegen diese Stereotypen in meinen Texten aufzubrechen.  

Meinen Sie, dass Geschichten die Wirklichkeit beeinflussen und ändern können?

Dazu fällt mir dieses Zitat von Astrid Lindgren ein: "Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade lesen lernen."
Geschichten können uns dazu anregen, unsere Denkweisen zu bestimmten Themen zu hinterfragen und einen Blick über den Tellerrand zu wagen.   

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie an einem neuen Buch arbeiten?

Zu Beginn eines neuen Projekts fühle ich mich jedes Mal wie eine Forscherin, die sich aufmacht, neue Welten zu entdecken. Manchmal gibt es Phasen, in denen die Expedition aufgrund von Zweifeln über den richtigen Weg ins Stocken gerät. Gefolgt von Erleichterung und Glücksgefühlen, wenn die Forschungsreise wieder Fahrt aufnimmt. Und das Ziel zu erreichen, also das Wort Ende zu schreiben (was ich jedes Mal tatsächlich mache), ist eine absolute Gefühlsexplosion in alle Richtungen - Erleichterung, unbändige Freude, aber auch Trauer wegen dem bevorstehenden Abschied von den Figuren. 

Welchen Stellenwert hat Humor für Sie?

Humor halte ich für einen der Bausteine, die unser Leben zusammenhalten. Er ist ein wichtiges Ventil, um Dinge leichter zu nehmen und besser zu transportieren. Ich möchte in meinen Geschichten nicht mit dem "erhobenen Zeigefinger" auf Dinge aufmerksam machen. Sondern Kindern auf Augenhöhe begegnen und sie mit einem Augenzwinkern selbst zum Hinterfragen und Nachdenken anregen und Gesprächsanlässe schaffen.
Humor sollte allerdings immer mit Feingefühl eingesetzt werden und an die jeweilige Situation angepasst sein.

Wären Sie nicht Autorin, welcher Beruf wäre für Sie vorstellbar?

Ich hatte bereits einige andere Berufe (zum Beispiel als Juristin) und habe mich sehr bewusst dafür entschieden, lieber als Autorin und Trainerin arbeiten zu wollen.
… falls mir allerdings jemand eine Möglichkeit anbieten sollte, auf Expedition zu gehen, um Einhörner (tatsächlich und wahrhaftig) zu sehen und zu erforschen, bin ich sofort dabei!

Leseproben

Leseprobe 1:

Das Erste, das Miri an Max auffiel, waren seine Cowboystiefel.
Nämlich exakt drei Sekunden, nachdem sie gestolpert war, und zwei Sekunden, bevor sie sie vollkotzte. Was nicht an den Stiefeln lag, sondern am Wodka Lemon.
Miri fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und zog sich langsam an dem fremden Hosenbein hoch.
Irgendetwas sollte sie jetzt wohl besser sagen.

Eine Entschuldigung? Einen witzigen Spruch?
So gut es ging, straffte sie ihre Schultern und nuschelte: "Ups."
Er starrte sie an. Dann wanderte sein Blick langsam zu seinen Stiefeln.

aus: "Miriam im Sternschnuppenjahr", Obelisk Verlag, Hardcover & E-Book, 280 Seiten,
ab 12 Jahre, ISBN:  9783851978865
(Anfang des Buches)

Leseprobe 2:

Kreischend ließ Valerie das Buch fallen. Kaum hatte es den Boden berührt, züngelten rote Flammen aus dem Riss.
"Lauft!", schrie Jakob.
Doch die Flammen wurden immer größer. Wie Feuerpferde, dachte Lina noch. Dann wurde es schwarz und still um sie herum.
Lina hatte das Gefühl zu fallen. So wie damals im Schwimmbad, als sie vom Dreimeter-Brett gesprungen war. Ihre Ohren rauschten und ihr Magen krampfte sich zu einem kleinen Angstklumpen zusammen. Plötzlich krachte es laut und etwas kratzte schmerzhaft über ihre Arme. Von einem hellen Lichtstrahl geblendet kniff Lina die Augen zu, als ihr rasanter Fall von etwas Weichem gebremst wurde.
Zaghaft öffnete sie die Augen.
Der Wintergarten, Mamas Tonfiguren, die geblümten Sessel, Valerie, Jakob. Alles war verschwunden.

(aus: "Die Feuerpferde von Sarmantan", G & G Verlag, Lesezug-Profi, Illustrationen: Petra Herberger,
Hardcover, 104 Seiten, ab 8 Jahre, ISBN:  978-3-7074-2157-6)

Leseprobe 3:

Die Nase von Engel Daniel kribbelte, als wäre er mitten in einem Sternenstaubgewitter. Das konnte nur eines bedeuten: SCHNEE!!!
Weiße Glitzerflocken, die zur Erde tanzten. Eiskristalle, die Muster auf Fensterscheiben zeichneten. Schneeflocken, die mit lachenden Kindern um die Wette sausten. Rote Wangen, Kinderlachen, heiße Maroni, Bratäpfel und Zimtduft … Weihnachten stand vor der Tür!
Mit zitternden Flügeln sprang Daniel aus seinem Wolkenbett.
Wo war bloß das Anmeldeformular für die Weihnachtsengel-Prüfung?
Er hatte sich so lange darauf vorbereitet und wollte die Prüfung unbedingt bestehen. Daniel, Weihnachtsengel des Christkinds.
Juchu!
Aufgeregt suchte der kleine Engel zwischen den Büchern und unter seinem Bett. Engelskleider flogen durch die Luft, Sternenstaub wirbelte herum … und dann endlich fand er das Papier mit den aufgedruckten goldenen Flügeln.
Ach, du liebes Christkind! Der Anmeldeschluss war ja schon vor zwei Wochen gewesen!
Daniel sauste los.

 (aus: "Ach, du liebes Christkind! Daniel will Weihnachtsengel werden", G & G Verlag, Illustrationen:
Anna-Lena Kühler, Hardcover, 56 Seiten, ab 3 Jahren, ISBN:  978-3-7074-2122-4)

BÜCHER und KINDLE-AUSGABEN

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Informationen zur Autorin: https://www.christineauer.at/